07 - Stromsparen im Passivhaus

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Der einführende Beitrag untersucht die Bedeutung der elektrischen Energie und hier besonders, welche Schadstoff- und Klimaemissionen durch die Nutzung elektrischer Energie entstehen (F. Ketting, Stadtwerke Hannover AG). Zwar hat die Großfeuerungsanlagenverordnung bereits eine erhebliche Verminderung der Luftschadstoffe bewirkt, aber einen „wesentlich größeren Einfluß hätte eine nachhaltige Entwicklung des Energiemarktes hin zu Energieeinsparungen und zur Erzeugung von Strom durch regenerative Energiequellen.“ Der folgende Beitrag zeigt die Marktentwicklung bei stromsparenden Haushaltsgeräten und Beleuchtung auf (K. Michael, Niedrig-Energie-Institut). Wie entscheidend der Einsatz stromsparender Techniken sein kann, wird am Beispiel des Passivhauses Darmstadt Kranichsteinverdeutlicht, denn der Stromverbrauch stellt in diesem Haus fast 50 Prozent des verbleibenden gesamten Endenergieeinsatzes und ist daher für den Gesamtverbrauch entscheidend (Dr. W. Ebel, IWU / Dr. W. Feist, PHI). Mit diesem Demonstrationsprojekt konnte der Nachweis erbracht werden, daß mit vorhanden Techniken in den untersuchten Haushalten über 50 Prozent Stromeinsparungen unter den Bedingungen normaler Nutzung realisiert werden konnten.

Im Vergleich zu einem gleich großen, entsprechend ausgestatteten Vergleichshaushalt im Bestand braucht der Modellhaushalt 65 Prozent weniger Strom, 61 Prozent weniger Primärenergie und verursacht 61 Prozent weniger CO2-Emissionen und das trotz zusätzlicher Anwendungen wie Lüftungsanlage, Solarpumpe, Regenwasserpumpe. Die Verbrauchswerte wurden über vier Jahre gemessen. Im folgenden Aufsatz wird dargestellt, daß sowohl bei der Lüftungs- als auch bei der Pumpentechnik wesentliche Einsparungen an den elektrischen Antriebsleistungen erzielt werden können, und zwar durch den Einsatz von EC-Motoren und optimierten Laufrädern (J. Werner, ebök). Für die Projektierung des Stromverbrauchs sowie des sonstigen Energieverbrauchs für durch den Einsatz von elektrischer Energie im Haushalt erbrachten Dienstleistungen wird ein neu entwickeltes Berechnungsverfahren vorgestellt (Dr. W. Ebel).

Es wurde bereits deutlich, daß die Geräteindustrie große Fortschritte in Richtung Energieeffizienz gemacht hat. Mit den heute am Markt verfügbaren Hausgeräten sind bereits erhebliche Energieeinsparungen gegenüber durchschnittlich im Bestand vorhandenen Systemen erreicht worden. Im abschließenden Beitrag wird diskutiert, welche weiteren Effizienzverbesserungen in Zukunft erreicht werden können und ob es physikalisch / technische oder ökonomische Grenzen für die Energieeinsparung in diesem Bereich gibt (Dr. W. Feist).

Inhalt:

Die Bedeutung der elektrischen Energie Frank Kettig, Stadtweke Hannover Entwicklungen auf dem Markt stromsparender Haushaltsgeräte und Beleuchtungen Klaus Michael, Niedrig-Energie-Institut, Detmold Ergebnisse zum Stromverbrauch im Passivhaus Darmstadt Kranichstein Dr. Witta Ebel, Institut Wohnen und Umwelt, Dr. Wolfgang Feist, Passivhaus Institut, Darmstadt Stromeinsparung bei der Lüftungs- und Pumpentechnik Johannes Werner, ebök, Tübingen Verfahren zur Berechnung des Stromverbrauchs im Passivhaus Dr. Witta Ebel, Institut Wohnen und Umwelt, Darmstadt Hocheffiziente elektrische Hausgeräte: weitergehende Einsparpotentiale Dr. Wolfgang Feist, Passivhaus Institut, Darmstadt Umsetzung des effizienten Haushaltsstromeinsatzes bei den bevorstehenden Projekten Diskussion mit den Passivhaus-Planern

Protokollband Nr.7 - Jahr 1997