Passivhaus Sommerklima Studie

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Fachinformation PHI-1998/10 - 152 Seiten

Passivhaus Sommerklima Studie

Autor: Dr. Wolfgang Feist

Passivhäuser haben einen extrem geringen Heizwärmebedarf (weniger als 15 kWh/(m2a)) und benötigen daher kein separates Heizsystem mehr. Die zweite Generation von Passivhäusern wird bereits zu geringen Mehrkosten errichtet; diese Gebäude wurden teilweise schon 1996/97 gebaut.

Die zunächst geplanten Häuser haben eine sehr hochwertige Wärmedämmung und häufig relativ große, südgerichtete Fenster. In der öffentlichen Debatte um derart energiesparende Gebäude wird häufig die Frage nach dem sommerlichen Klima bei derartig hochwertiger Wärmedämmung gestellt. Die Praxiserfahrungen mit dem realisierten Passivhaus in Darmstadt Kranichstein zeigen in Übereinstimmung mit der Simulation, dass diese Häuser auch in Hitzeperioden ein gutes (kühles) Innenklima aufweisen.

Die Häuser in Kranichstein sind exakt nach Süden orientiert und vollständig in schwerer Bauweise errichtet. Sie haben leicht bedienbare temporäre Verschattungselemente und die Möglichkeit zur ausgiebigen Nachtlüftung im Sommer; außerdem sind infolge des Stromsparkonzeptes die inneren Wärmequellen nur gering.

Diese Punkte sind günstige Voraussetzungen für ein kühles Innenklima im Sommer. Wie sich Passivhäuser in anderer Bauweise und mit abweichenden Orientierungen in Abhängigkeit von Verschattung und Lüftung im Sommer verhalten, ist immer wieder Gegenstand von Nachfragen potentieller Bauherren.

Bisher konnte diese Frage nur gefühlsmäßig auf Grund der Erfahrungen in Kranichstein beantwortet werden, da valide Parameterstudien zu den diskutierten Varianten des Passivhaus-Standards bisher nicht vorlagen. Diese Lücke soll durch die vorliegende Studie geschlossen werden.